Als meine Persönlichkeitsentwicklungsreise begann, stellte ich mir oft die Frage: Wie werde ich wieder glücklich? Damals fühlte ich mich vom Leben hintergangen, hatte das Gefühl, nie Glück zu haben und dass nichts so war, wie ich mir das vorstellte.
Ich wünschte mir, jeden Tag glücklich aufzuwachen und mein Traumleben zu führen. Ich suchte nach einer Technik, die mich wieder glücklich macht.
Heute wache ich tatsächlich (fast) jeden Tag glücklich auf. Wie ich das geschafft habe, aus diesem Loch wieder herauszukommen und wieder glücklich zu sein, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Du solltest diesen Artikel unbedingt lesen, wenn du…
…oft unglücklich bist und diesen Zustand unterbrechen möchtest.
…wissen möchtest, was es überhaupt bedeutet, glücklich zu sein.
…Tipps benötigst, die du ganz easy im Alltag anwenden kannst.
Wann ist man glücklich?
Der Zustand von innerem Glück und Zufriedenheit ist sehr persönlich und subjektiv. Denn Glück ist subjektive Lebensfreude. Der Soziologe Ruut Veenhoven von der Erasmus-Universität Rotterdam, der als als Koryphäe auf dem Gebiet der Glücksforschung gilt, sagte einmal:
„Glück ist das Maß, mit dem ein Mensch mit seinem Leben insgesamt zufrieden ist.“
Ob wir mit unserem Leben zufrieden sind oder nicht: Das haben wir zu einem sehr großen Teil selbst in der Hand. Ich liebe dabei das Motto von Laura Malina Seiler:
Love it, Leave it or Change it!
Also, liebe es, lass es oder verändere es! Es kommt darauf an, wie wir die äußeren Umstände beurteilen und wie wir darauf reagieren. Unsere innere Haltung bestimmt, ob wir nachhaltig glücklich sind und das Leben führen, das wir uns wünschen.
Es steht außer frage, dass das Leben manchmal furchtbar grausam und ungerecht sein kann. Wenn man sich die Welt gerade anschaut, findet man prinzipiell wenige Gründe, um glücklich zu sein. Allerdings bedeutet, glücklich zu sein, für mich nicht, dass man 24/7 als Einhorn in einer kunterbunten Glitzer-Welt herumtollt.
Glücklich zu sein hat für mich viel mit Resilienz und mit dem Vertrauen in sich selbst zu tun. Das man weiß: Egal, was kommt, es wird mir gut gehen, weil ich dafür sorge.
Für mich bedeutet es, dass man einen inneren Zustand der Zufriedenheit, der Erfülltheit erreicht, egal, was das Leben einem vor die Füße wirft.
Beim Glücklichsein geht es weniger um die äußeren Umstände als um die innere Einstellung, die Perspektive auf das Leben. Glücklich zu sein ist für mich eine Entscheidung, die man jeden Tag treffen kann – egal, wie das Leben gerade aussieht.
Wie werde ich glücklich?
Ich teile mit Dir nun meine fünf wertvollsten Tipps, wie ich es geschafft habe, jeden Tag glücklich zu sein.
1. Sei dankbar für alles, was du hast
Mein absoluter Gamechanger ist die Dankbarkeit. Früher fand ich es immer komisch, für etwas, wie zum Beispiel meine Gesundheit dankbar sein. Ich habe es damals für selbstverständlich genommen. Ich dachte: „Das ist doch klar, dass ich gesund bin.“
Aber das ist es eben nicht. Vieles, wenn nicht sogar alles, was wir haben und sind, ist nicht selbstverständlich. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in einen Supermarkt gehen und uns einfach Essen kaufen können. Dass sauberes Wasser aus unserem Hahn kommt. Dass wir eine Familie haben. Dass wir einen Job haben.
Versteh mich nicht falsch: Es ist völlig in Ordnung bzw. notwendig, große Träume und Ziele zu haben und hoch hinauszuwollen. Diese lassen sich aber viel leichter erreichen, wenn wir nicht in einem Mangelzustand sind, sondern uns bereits das Gefühl haben, in Fülle und Reichtum zu leben.
Dankbarkeit ist daher für mich der Schlüssel zu innerer Zufriedenheit und Glück.
Das lässt sich auch wissenschaftlich belegen: Eine Studie aus dem Jahr 2005, die an der University of Pennsylvania durchgeführt wurde, ergab, dass das Aufschreiben von drei Dingen, für die man dankbar ist, dazu beitragen kann, das Glück zu verbessern und das Ausmaß einer Depression zu verringern.
Trainiere deinen Verstand, sich auf das Positive, auf all die Fülle in deinem Leben zu konzentrieren und nicht auf das, was du nicht hast.
2. Lerne, Nein zu sagen
Meistens sind wir so damit beschäftigt, uns darum zu kümmern, die Menschen um uns herum glücklich zu machen, dass wir uns selbst vergessen. Wir vergessen unsere Bedürfnisse und stellen uns immer hinten an. Auf Dauer fühlen wir uns dann müde, erschöpft und ausgelaugt, denn wir haben nicht darauf geachtet, unser eigenes Glas zu füllen.
Nein zu sagen, hat nichts mit Egoismus oder Narzissmus zu tun. Im Gegenteil: Sich um selbst zu kümmern, ist mit das Altruistischste, was du tun kannst.
Zum einen müssen sich dadurch deine Mitmenschen nicht mehr darum sorgen, ob es dir gut geht, weil du dich darum selbst kümmerst. Zum anderen gibst du damit auch anderen die Erlaubnis, sich um selbst gut zu kümmern.
Um das hier nochmal zu verdeutlichen: Ich bin ein großer Fan von Nächstenliebe und davon, uns gegenseitig zu unterstützen und zu helfen. Allerdings ist es dann nicht mehr gesund, wenn wir uns selbst nicht mehr gut fühlen.
Daneben musste auch ich lernen, dass wir nicht dafür verantwortlich sind, wie es dem anderen geht. Damit meine ich nicht, dem anderen die kalte Schulter zu zeigen. Nein, hier geht es darum, die eigenen Grenzen sowie die des anderen zu kennen.
Zu diesem Thema kann ich auch das Buch „Du musst nicht von allen gemocht werden“ von Ichiro Kishimi und Fumitake Koga sehr empfehlen. Darin geht es um ein Gespräch zwischen einem unglücklichen jungen Mann und einem Philosophen, der ihm erklärt, wie jeder von uns in der Lage ist, sein eigenes Leben zu bestimmen, und wie sich jeder von den Fesseln vergangener Erfahrungen, Zweifel und Erwartungen anderer lösen kann.
Es ist von so großer Bedeutung, die eigenen Werte und Bedürfnisse zu kennen. Erinnere dich daran, was bei der Sicherheitsdurchsage im Flugzeug gesagt wird: Erst die eigene Maske anziehen und sich erst danach um andere kümmern.
3. Gebe anstatt zu nehmen
Das ist wohl die perfekte Überleitung zu dem 3. Tipp: Geben statt nehmen. Je voller unser eigenes Glas ist und je glücklicher wir innerlich sind, desto mehr stellt sich die Frage, wie wir etwas von unserem Glück teilen und etwas geben können. Paradoxerweise multipliziert sich unser Glück, wenn wir es teilen. Es geht nicht mehr darum, was wir alles haben können, sondern wie wir etwas geben können.
So ist im Übrigen auch dieser Blog entstanden: Ich wollte mein Wissen und meine Erfahrungen mit der Welt teilen, da ich all denen, die im Moment eine ähnliche Phase durchmachen, wie ich vor ein paar Jahren, weiterhelfen möchte.
Überlege dir also jeden Tag, wie du etwas tun kannst, was jemand anderem eine Freude bereiten könnte. Das kann auch etwas so Simples sein, wie eine fremde Person anzulächeln, dem Kassierer an der Supermarktkasse von Herzen einen schönen Tag zu wünschen oder auch die Liebevolle Güte-Meditation zu machen.
Shifte den Fokus von dich auf andere und du wirst automatisch glücklicher und erfüllter sein.
Anderen Menschen zu helfen, senkt daneben unseren Blutdruck und Stresspegel. Der Harvard-Professor Michael Norton meint hierzu:
„Wer anderen Personen etwas abgibt, stellt eine besondere Verbindung zu diesem Menschen her. Das ist gut für das eigene Glück.“
4. Baue dir ein positives Umfeld um dich auf
Beobachte mal für ein paar Tage dein Umfeld, also die Personen, mit denen du täglich zu tun hast. Handelt es sich dabei um positive, optimistische Menschen, die voller Lebensfreude und Elan sind? Oder um eher negative Menschen, die über alles Mögliche jammern und immer nur das Negative sehen?
Ich finde nicht, dass man den Kontakt mit eher negativ eingestellten Menschen abbrechen sollte, denn das hätte meiner Meinung nach nichts mit Nächstenliebe zu tun. Bist du aber gerade in einer Phase, in der es dir schlecht geht und dich diese Menschen nur noch weiterrunterziehen würden, finde ich es absolut legitim und verständlich, vorübergehend den Kontakt etwas herunterzufahren.
Ist unser eigenes Glas aber voll, empfinde ich es als großen Akt der Nächstenliebe, wenn wir diesen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern können. Denn ich denke nicht, dass die Menschen mit Absicht so negativ sind.
Meiner Meinung nach möchte eigentlich jeder Mensch glücklich sein. Nur passieren im Laufe des Lebens bestimmte Dinge, die einen verbittert zurücklassen können. Solche verletzten Menschen wieder ein Stück weit zu „heilen“ und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, kann auch uns selbst sehr glücklich stimmen.
Natürlich solltest du auch hier wieder auf dich Acht geben: Wenn du merkst, dass es dir nicht guttut, Zeit mit diesem Menschen zu verbringen, und beim anderen Menschen keine „Verbesserung“ eintritt, ist es vollkommen in Ordnung, „Nein“ zu diesem Menschen zu sagen. Denn:
Du bist nicht dafür verantwortlich, dass dieser Mensch glücklich ist. Das ist jeder nur für sich selbst.
5. Bewege dich
Ein weiterer Gamechanger in meinem Leben: Sport und Bewegung. Ich merke immer wieder, wie unausgeglichen ich bin, wenn ich mich ein paar Tage nicht genug bewegt habe. Mein Tipp hier: Finde eine Sportart, die dir wirklich Spaß macht. Dann ist die Überwindung nicht mehr allzu groß.
Für mich sind das zum Beispiel die Workouts von Pamela Reif. Früher bin ich immer ins Fitnessstudio gefahren und habe dort Sport gemacht. Mich hat der Weg dorthin gestört und richtig viel Freude hatte ich dort auch nicht. Im Gegenteil – ich fand die Übungen an den Geräten ziemlich langweilig. Nun springe ich sogar schon manchmal morgens in meine Sportsachen und kann direkt zuhause loslegen.
Hier gibt es kein richtig oder falsch: Tu das, was dir Spaß macht. Du kannst auch ganz simpel mit Spaziergängen anfangen und auch mal verschiedene Sportarten ausprobieren, bis du die für dich richtige gefunden hast. Daneben Sport stärkt das Immunsystem.
Glücklichsein ist ein Prozess, der Weg ist bekanntlich das Ziel. Für mich ist es eine Entscheidung, die wir jeden Tag aufs Neue treffen können. Wenn wir uns dazu entscheiden, unser Wohlbefinden zu priorisieren, zieht das auch ganz andere Entscheidungen und Veränderungen in unserem Leben nach sich.
Es hat Auswirkungen darauf, was wir essen, wie viel wir unseren Körper bewegen, mit welchem Menschen wir unsere Zeit verbringen und auch darauf, was wir mit unserem Leben anfangen wollen. Was wir geben wollen und können.
Also: Entscheide dich dafür, glücklich zu sein. Heute, hier und jetzt. 😊
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